Konzentration, Wahrnehmung, Wortfindung, Erinnern und Merken – diese Fähigkeiten werden für eine Trainingseinheit in Übungen verpackt. So entsteht ein abwechslungsreiches Übungsprogramm, dass die Gedächtnisleistungen der Teilnehmer aktivieren und stärken soll. Wir Gedächtnistrainerinnen und Gedächtnistrainer arbeiten dabei meist themenorientiert. Am Beispiel Europa stelle ich hier vor, wie so eine Trainingseinheit im Gedächtnistraining aussehen kann.
Wortfindung und Denkflexibilität
Eine Übung spricht meistens mehr als nur eine einzige Gedächtnisleistung an. So ist bei den meisten Übungen zm Beispiel Konzentration dabei, auch wenn die Übung eingentlich zum Training für eine andere Fähigkeit im Trainingsplan steht. Auch die Denkflexibiät wird bei vielen Übungen mit angesprochen. Vor allem immer dann, wenn das "ums Eck denken" gefordert ist oder die Buchstaben wie bei Schüttelanagrammen durcheinander geraten sind.
Bei Übungen zur Wortfindung geht es darum den Wortschatz zu erhalten oder auch zu erweitern. Auch das "Es liegt mir auf der Zunge"- Phänomen wird bei diesen Übungen bearbeitet. Ein themenspezifisches Stundenkonzept hilft dabei das Langzeitgedächtnis zu aktivieren: Das liegt daran, dass sie die Teilnehme im Gedächtnistraining auch mit Themen beschäftigen, die ihnen im Alltag nicht geläufig sind. So müssen dann ihr Gedächtnis nach dazu passenden Informationen durchforsten.
Wahrnehmung
Damit überhaupt wir uns überhaupt etwas merken können, müssen wir es zuerst wahrnehmen. Dies geschieht über unsere fünf Sinne: Sehen, hören, riechen, fühlen und schmecken. Je mehr Sinne wir einsetzen, umso besser können wir uns auch etwas merken. Im ganzheitlichen Gedächtnistraining wird aus diesem Grund auch die Wahrnehmung geschult. So bringen die Trainerinnen und Trainer zum Beispiel Materialien zum Anfassen oder Kräuter zum Riechen mit. Passend zum Thema Euopa wird mit der Europäischen Hymne der Hörsinn trainiert.
Ordnung und Merken
Unser Gehirn ist ein regelrechter Ordnungsfreak! Wollen wir uns Dinge merken, dann kann es sehr hilfreich sein, diese zuerst zu ordnen. Dies gelingt gut, indem man Kategorien verwendet. In der folgenden Übung gilt es den Begriff zu finden, der jeweils nicht in die Zeile passt. Ein erster Schritt dabei ist, sich zu überlegen welche Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zwischen den Begriffen bestehen und so einen Oberbegriff zu finden. Ordnungsübungen dienen im ganzheitlichen Gedächtnistraining dazu das Einteilen in Kategorien zu trainieren, wodurch die Informationsaufnahme und -verarbeitung unterstützt wird.
Tipp: Bei der Übung sollte bedacht werden, dass sich hier alles um das Thema "Europa" dreht!
Erinnerungen abrufen
In jedem jeden Gedächtnistraining ist auch immer Biografiearbeit eingeplant. Hier ist Platz für die Erinnerungen der Teilnehmer, die diese zum Beispiel mithilfe von Fragen abrufen können:
- Welche europäischen Länder haben Sie besucht?
- Wo in Europa gefällt es Ihnen am besten?
- Wo haben Sie Bekannte oder Freunde in Europa
Bei der Biografierarbeit wird das Langzeitgedächtnis aktiviert und die Ich-Identität der Teilnehmer gestärkt.
Gedächtnistraining in Europa
In Europa gibt es mehrere Verbände für Gedächtnistraining, die unter dem Europäischen-DACH-Verband für Gedächtnistraining zusammenarbeiten.