Schon ein kleiner Windhauch genügt um zu spüren, ob die Luft warm oder kalt ist. Auch wenn es nur ganz leicht nieselt, spüren wir Tröpfchen auf unserer Haut. Der Tastsinn wird von vielen unterschätzt obwohl er der zuverlässigste von unseren Sinnen ist. Optische Täuschungen zeigen auf, wie fehleranfällig visuelle Wahrnehmungen sein können. Eine Berührung dagegen ist für das Gehirn leichter zu verarbeiten und damit resistenter gegen Fehler. Damit wir uns Informationen merken und uns daran erinnern können, brauchen wir alle unsere Sinne. Denn nur was wir wahrnehmen, kann auch im Gedächtnis bleiben!
Lassen unsere Sinne im Alter nach, dann fällt uns auch das Wahrnehmen schwerer. Deswegen ist es wichtig, kleine Schwächen z.B. durch eine Seh- oder Hörhilfe auszugleichen. Im Gegensatz zum Sehen oder Hören gibt es jedoch keine Hilfsmittel, die uns unterstützen können, wenn der Tastsinn abnimmt. Mit zunehmenden Alter leidet unsere Feinmotorik und es kann uns schwerer fallen Formen oder Umrisse zu ertasten.
Der Leiter des Haptik-Labors an der Universität Leipzig, Dr. Martin Grunwald, hat in einer Studie festgestellt, dass Physiotherapeuten und Osteopathen von ihrer beruflichen Praxis profitieren: So haben sie aufgrund des täglichen Einsatzes ihrer Hände mit ca. 50 Jahren eine genauso gute Tastgenauigkeit, wie Menschen zwischen 20 und 30 Jahren.